Rosbach (sky) 18.9.2022
Vorschnelle Erwartungen dämpfen, aber das Ziel vor Augen halten. So könnte man den Sachstandsbericht von Bürgermeister Steffen Maar auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Fördervereins Altes Rathaus in der Nieder-Rosbacher Wasserburg umschreiben. Manchmal fühle sich der Projekt-Verlauf zwar „komplett langsam“ an, doch Tatsache sei im Gegenteil, dass man die Priorität der Sanierung des Alten Rathauses bereits nach vorn geschoben habe. „Andere, laufende Projekte wie die Kleinsporthalle Nieder-Rosbach oder das Schwimmbad in Rodheim können wir deshalb aber nicht anhalten.“ Wichtig sei, „nichts aus der Hüfte zu beauftragen“ und nicht auf Fördermittel zu verzichten.

Beim Sanierungsvorhaben arbeitet der Verein um Schatzmeister Gerald Harff (l.) und den beiden Vorsitzenden Dieter Blecher und Christian Lamping (3.v.l.) eng mit Bürgermeister Maar (r.) zusammen.
Zunächst müsse ein Schadgutachten angefertigt werden. Für die dadurch entstehenden Kosten von knapp 15 000 Euro habe man einen Förderbescheid über 9000 Euro erhalten. „Wir können die einzelnen Schritte immer erst dann in die Wege leiten, wenn ein Förderbescheid für die Kosten vorliegt“, berichtete Maar. Ende 2022 soll das Gutachten fertig sein, dann kann man zum Anfang des nächsten Jahres in die weitere Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde gehen. Danach ist die Kostenschätzung der Fachplaner fertigzustellen. So lange müsse man auch die provisorischen Notabstützung der Außenmauern des Gebäudes hinnehmen. Eine erneute Nutzung des Hauses als Versammlungsstätte wird vor der Sanierung ausgeschlossen.
Angesichts der allgemeinen politischen Lage müsse man vorsichtig mit den vorhandenen Haushaltsgeldern umgehen, denn bei einem Volumen von rund 32 Millionen Euro jährlich stelle ein siebenstelliger Betrag, wie er nun für die Sanierung im Raume stehe, eine beträchtliche Summe dar. Man könne allerdings noch keine präzise Zahl nennen. Nach Vorliegen des Fachgutachtens müsse zunächst ein Expertenrat einberufen werden, bevor man sichere Prognosen stellen könne. So sei zum Beispiel noch unklar, was die Rettungswege für die beiden Obergeschosse kosten werden.
Im Förderverein strebt man regelmäßige Treffen mit dem Bürgermeister an, um sich ein durchgängiges Bild über den Projektfortschritt machen zu können. Wie der Vorsitzende Christan Lamping berichtete, sieht man sich in der Vereinsentwicklung auf einem guten Weg. Durch Aktionen wie kürzlich auf dem Altstadtfest habe man die Mitgliederzahl erhöhen und den Bekanntheitsgrad steigern können. „Es muss aber unser Anliegen sein, noch mehr Menschen für diese Sache zu interessieren.“ Deshalb wolle man einen Aufsteller mit dem Vereinslogo anschaffen, der bei Werbeaktionen die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich ziehen soll. Auch habe man Genossenschaftsanteile bei der Volksbank Mittelhessen erworben, um Vorteile aus der Vereinsförderung abschöpfen zu können. Wie Schatzmeister Gerald Harff berichtete, seien die Finanzen des Verein zwar bescheiden, aber tendenziell auf einem guten Weg.
Einig war man sich, dass die Notwendigkeit, das Alte Rathaus zu saniernen, stärker in die Öffentlichkeit getragen werden müsse. „Das Gebäude ist ortsbildprägend und muss deshalb erhalten und im Bewusstsein der Menschen bleiben“, so Lamping. Um die Öffentlichkeit besser über den Fortgang der Sanierungs-Maßnahmen zu informieren, hat man inzwischen einen Schaukasten installiert. Auch will man sich stärker mit anderen Vereinen, zum Beispiel dem Geschichtsverein (HGV) vernetzen und gemeinsame Ziele formulieren. „Es ist wichtig, immer einen Fuß in der Tür zu behalten“, meinte der Stellvertretende Vorsitzende Dieter Blecher. Dass das Gebäuden einmal „so schön werden wird wie die Wasserburg“, betonte Betina Quägber-Zehe in einem kleinen Statement, nachdem sie als Nachfolgerin des zurückgetretenen, bisherigen Schriftführers Bashir Molly zur Protokollantin in den Vorstand gewählt worden war. Ihr liege das Alte Rathaus – wie vielen anderen Rosbachern auch – sehr am Herzen.
Anm.: Die Veröffentlichung dieses Presseartikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Frau Edelgard Halaczinsky, bei der wir uns recht herzlich bedanken.